Segeln in der Elbe und in der Deutschen Bucht ist eine große Herausforderung. Hier kannst du dein theoretisches Wissen anwenden. Kalkuliere deine Zeitfenster und nutze die Gezeitenströme
Elbsegler
Die Flutwelle läuft die Elbe rein. Du „reitest“ auf ihr nach Hamburg. Sei bei Niedrigwasser in der Elbmündung und mach schnelle Fahrt durchs Wasser. Dann hast du circa 10 Stunden „Strom mit“.
Läufst du im Citysportboothafen in Hamburg kurz nach Hochwasser aus, ist das Zeitfenster nur circa 5 Stunden. Zum Glück gibt es einige interessante Häfen. Glückstadt: Berühmt für seinen Matjes und das nette Zentrum oder du ankerst vor dem Hafen im Schutz einer Elbinsel. Oder Brunsbüttel - hier beginnt der Nord-Ostsee-Kanal. Mit Tempo schaffst du es auch bis Cuxhaven, dem Tor zur Nordsee.
Elbaufwärts hinter Cuxhaven Richtung Hamburg bist du gut geschützt. Elbabwärts Richtung Deutsche Bucht fließt die Elbe noch ein kurzes Stück nordwärts. Aber dann biegt der Fluss ab und öffnet sich nach Westen hin zur Nordsee. Immer breiter wird der Fluss. Das andere Ufer ist kaum noch zu sehen. An Steuerbord erstrecken sich berühmte Sandbänke und lauern nur auf deine Fehler.
Es kann ganz schön kabbelig werden hier in der Elbmündung. „Mit Strom“ brauchst du, sonst geht gar nichts. Weht der Wind stark aus westlichen Richtungen, entsteht schnell eine steile Welle.
Aber alles ist im Griff und schon bald wird der Seegang ruhiger. Die Ströme sind weiter draußen in der Deutschen Bucht schwächer. Voraus ist Land in Sicht: Helgoland, dein Ziel für heute Abend . Die letzten Tagestouristen verlassen die Insel, viele Kneipen warten auf dich mit dem typischen Helgoländer Eiergrog. Am nächsten Morgen ist vielleicht Zeit für einen Inselrundgang auf dem Oberland hin zur „langen Anna“. Tausende Lummen und Basstölpel zeigen im Flug ihre imposanten Manöver.
Hamburg unser Hafen
City-Sportboothafen Hamburg
Zentraler geht`s nicht. Direkt vor der Elbphilharmonie liegt an der Nordseite der Elbe die Einfahrt zum City-Sportboothafen. An Land verläuft die neue Hafenpromenade mit Zugang zur U-Bahn, die im 10-Minutentakt die Verbindung zum nahen Hauptbahnhof herstellt.
Für viele Crews beginnt hier ihr Segelabenteuer. Für andere ist der Törn hier zu Ende. Sie kommen aus der Elbe. Immer gibt es die imponierende Fahrt durch den Hamburger Hafen. Gigantische Krananlagen sind dicht bei auf der einen Seite. Hier machen die größten Containerschiffe der Welt fest und werden automatisch entladen. Der Fischmarkt, die altehrwürdigen Landungsbrücken und die Türme der Innenstadt sind auf der anderen Seite zu sehen. Dazwischen, mitten im Getümmel von Hafenfähren und passierenden Frachtern, bist du mit deiner Yacht.
Im City-Sportboothafen ist das SKIPPERTEAM bekannt. Der Hafenmeister hat uns dieses Mal einen Platz direkt am Feuerschiff reserviert. Jetzt dient es als Hotel und Restaurant mit Terrasse auf dem Achterdeck. Noch ist Zeit für eine kurze Erkundung.
Nur 6 Minuten Fußweg und du stehst am Rand der alten Speicherstadt , die jetzt UNESCO – Weltkulturerbe ist, vor der neuen Elbphilharmonie. Geh rein. Die lange nach oben gebogene Rolltreppe läuft durch einen enger werdenden Tunnel. Du siehst nicht, wohin die Reise geht. Dann öffnet sich der Blick. Eine riesige Wand aus entspiegeltem Glas trennt dich vom Absturz ins Wasser.
Wie ein Gemälde wirkt der Bildausschnitt: Vor dir die Elbe, durch die du eben noch gesteuert hast. Rechts unten siehst du deine Yacht im City-Sportboothafen. Weiter oben trennt eine begehbare Galerie den alten Kaispeicher von dem neuen Teil der Elbphilharmonie. Du umrundest in 37 Meter Höhe das Gebäude. Immer wieder genießt du die großartigen Ausblicke auf Hafen und Stadt.
Crewwechsel in Amsterdam, segeln im Ijsselmeer, segeln im Wattenmeer, Insel Vlieland
Komm mit!
Amsterdam Vom Ijsselmeer kommend passierst du die Oranjeschleusen und motorst dann mitten durch die Stadt. An Backbord passierst du den Hauptbahnhof. Der liegt direkt am Wasser. Hier beginnt die Innenstadt Amsterdams, hier verbringst du den heutigen Abend. Du siehst den Fähranleger unmittelbar vor dem Bahnhof. Von hier pendeln die kostenlosen Personenfähren in wenigen Minuten zu unserem Yachthafen, der Amsterdam Marina .
Ijsselmeer Unzählige kleine Häfen, einer schnuckeliger als der nächste laden zum Übernachten ein. Meist ist unser Stopp in Enkhuizen. Abends trödeln wir durch die Gassen, entlang an den vielen Wasserläufen, und wer es mag, holt sich die frisch zubereiteten „Doppelmatjes“, packt sie am Schwanz, wälzt sie in den kleingehackten Zwiebeln und beißt ab! Echt lekker!
Wattenmeer Die Schleusen in Kornwerdersand durchbrechen den Abschlussdeich. Der trennt das aufgestaute Ijsselmeer vom Wattenmeer. Wir müssen die Tide abpassen, denn in den tieferen Wattfahrwassern sammelt sich das auflaufende oder ablaufende Wasser und es strömt ganz ordentlich. Vorbei geht die Fahrt an vielen Sandbänken. Die sind Erholungspardies für große Robbenkolonien. Du bist unter Beobachtung! Wann immer es Wasserstand, Route und Windrichtung zulassen, segeln wir durch dieses einzigartige Naturparadies.
Insel Vlieland Das Fahrwasser durch das Seegatt führt direkt an Vlieland vorbei. Du siehst die endlosen Sandstrände und die dahinterliegenden Dünen. Du kannst im Hafen übernachten und der liegt außerhalb des kleinen, netten Inselortes direkt in diesen Dünen. Mach doch einen kleinen Spaziergang und vertritt dir die Füße! Die Insel ist autofrei und ein idyllisches Ziel deines Amsterdamtörns.
Oostende ist Seebad und Hafen der europäischen Metropole Brüssel. Plane eine kurze Stippvisite für die Altstadt ein. Das lohnt sich und 2-3 Stunden reichen!
Segeln im Gezeitenstrom
Bei allen Törns von und nach Oostende segelt ihr ausschließlich im Gezeitenrevier. Das bedeutet unsere Ein- und Auslaufzeiten wählen wir so, dass die Strömungsverhältnisse auf der jeweiligen Etappe optimal sind. Wind und Wetter, starker Schiffsverkehr und viele Leuchtfeuer und Tonnen sind weitere Herausforderungen. Belohnt werdet ihr durch das Flair in den urigen Häfen.
Oostende ist ein perfekter Crewwechselort. Die Anreise mit der Bahn ist insofern optimal, da die Mercator-Marina direkt am Bahnhof Oostende liegt. Ihr geht zu Fuß zur Yacht. Ab Oostende fährt jede Stunde ein Zug zum Hauptbahnhof von Brüssel. Die Fahrt dauert circa 1 h 20 min. Vom Hauptbahnhof gibt es gute Verbindungen nach Deutschland. Oder du nutzt eine der vielen günstigen Flugverbindungen. Den Flughafen erreichst du vom Hauptbahnhof mit der Bahn in 20 Minuten. Wer mit dem Auto fährt nutzt einen der vielen kostenlosen Parkplätze in Oostende.
Oostende ist auch ein optimaler Ausgangsort für Törns in den Englischen Kanal: Dover ist nur eine Tagesfahrt entfernt!
Wir empfehlen unbedingt eine kleine Stippvisite in der Brüsseler Altstadt. Am Hauptbahnhof gibst du dein Gepäck ins Schließfach und gehst zu Fuß in ca. 5 Minuten zum wunderschönen „Grand Place". Das ist laut Reiseführer der schönste Platz der Welt. Du siehst bereits vom Bahnhof den hohen Rathausturm. Der Platz liegt inmitten eines Gewirrs von kleinen Gassen. Restaurants gibt es in Mengen. Probiere die superleckeren Pommes und eine der 250 Biersorten, die es in Belgien gibt.